- ökologisch und regenerativ!-
Momentan bewirtschaften wir etwa 78 ha Land nach Bioland-Richtlinien. Diese setzen sich aus ca. 58 ha Acker und ca. 19 ha Grünland zusammen. Die Bodengüte beträgt zwischen 20 und 35 Bodenpunkten. Wir versuchen vielfältigen, standortentsprechenden Ackerbau mit Kompostwirtschaft zu betreiben. Das bedeutet, dass wir uns momentan auf den Anbau extensiver und älterer Pflanzensorten konzentrieren, die auch mit den widrigen Bedingungen unserer Standorte zurecht kommen sollen. Die größten Schwierigkeiten spiegeln sich insbesondere in sehr sandigen Böden und längeren Trockenperioden wider. Alte Pflanzensorten und extensive Arten sollen mit diesen Bedingungen besser zurecht kommen als moderne Sorten. Des Weiteren wollen wir versuchen, mehr und mehr die Prinzipien des "Reductive Farming" bzw. auch der Regenerativen Landwirtschaft und der Permakultur anzuwenden, um unsere Böden, unsere Pflanzen und unsere Pordukte resilienter gegen die klimatischen Veränderungen zu machen.
Zu unseren Hauptanbauprodukten zählen daher Leindotter, den wir zu eigenem Öl verpressen sowie Waldstaudenroggen (Synonym: Johannesroggen, Sibirischer Urroggen), den wir momentan hauptsächlich zur eigenen Vermehrung, Bodengesundung und Backschrotgewinnung anbauen.
In der Fruchtfolge sind weiterhin humusaufbauende und grünfuttererzeugende Komponenten enthalten, um die Bodengüte zu steigern und Trockenphasen besser zu überwinden. Diese Komponenten setzen sich aus überjährigem Kleegras sowie intensivem Zwischenfruchtanbau zusammen. Den Ackerbau betreiben wir seit 2021 größtenteils nach dem Vorbild des Prinzips des Reductive Farmings und der Regenerativen Landwirtschaft. Das bedeutet, dass wir einerseits mit intensivem Anbau von Zwischenfrüchten arbeiten, um eine dauerhafte und möglichst komplette und ganzjährige Begrünung und Durchwurzelung des Bodens zu erreichen und andererseits versuchen, eine noch größere Vielfalt verschiedener Arten von Pflanzen auf dem Boden anzubauen, um so eine vielfältige Bodenoberfläche schaffen.
In unserer Natur ist kein Boden auf Dauer nackt und unbewachsen. Außerdem interagieren verschiedene Pflanzen unterschiedlich mit dem Boden und den Bodenlebewesen; sie nehmen und geben gegenseitig Stoffwechselbprodukte auf und ab.
Wir arbeiten nach Möglichkeit in diesem Zusammenspiel pfluglos im Mulchsaatverfahren mit minimaler Bodenbearbeitung, um so wenig wie möglich in das Bodenleben einzugreifen, da in jeder Schicht des Bodens, abhängig von dem mit der Tiefe abfallenden Sauerstoffgradienten, unterschiedliche Organismen in den jeweilgen Schichten leben. Und die sollen da bleiben, wo es ihnen am besten gefällt. In einer Hand voll Muttererde, gesunder Ackererde, Waldboden, leben mehr Organismen als es Menschen auf unserem Planeten gibt. Außerdem wollen wir mit diesem Verfahren Ressurcen sparen, insbesondere Diesel und Wasser, das bei intensivem Bodenbearbeitungsverfahren immer zu verdunsten droht.
Daher arbeiten wir seit 2021 im Ackerbau fast ausschließlich mit dem #Geohobel der Firma Rath Maschinenbau aus Österreich. Diese Maschine erlaubt uns mehrere boden- und klimaschonende Aspekte und Faktoren gleichzeitig anzuwenden und umzusetzen.
Mit dem Geohobel sparen wir einerseits Diesel und Zeit, da mit dieser Maschine reduzierte Bodenbearbeitung in einer boden(-leben)schonenden, maximalen Arbeitstiefe von 5 cm, gleichzeitige Einarbeitung größerer Mengen organischer Masse z.b. in Form von Zwischnefrucht und/oder Kompost sowie die gleichzeitige Aussaat von Saatgut und die dezente Rückverfestigung mit der Andruckwalze für Bodenschluss, Erosions- und Verdunstungsminderung möglich sind.
Andererseits sparen wir Wasser, das bei herkömmlicher, intensiverer und wendender Bodenbearbeitung mit Grubber und Pflug deutlich mehr verdunstet. Gleichzeitig können wir aktiv CO² im Boden speichern, das unsere Pflanzen auf der einen Seite über ihre Wurzeln in den Boden bringen und das andereseits mit dem Einarbeiten der Pflanzen mit dem Geohobel als Frischmasse aktiv in die obere Bodenschicht gebracht wird, indem lebende Pflanzenteile der Flächenrotte überführt werden.
Das heißt, wir sparen Zeit, Geld, Diesel, CO² und fördern Humusbildung, Bodenleben, CO²-Bindung, Grundwasserneubildung und -filterung durch bessere Wasseraufnahme- und -haltekapazitäten und erzeugen so gesunde Böden, gesunde Pflanzen, saubereres Grundwasser und gesunde Produkte für Tiere und Menschen und betreiben dabei aktiv Klimaschutz.
Unser Grünland nutzen wir extensiv, was bedeutet, dass wir wenig Schnitte im Jahr durchführen und sehr wenig organischen Dünger in Form von Kompost einsetzen. Diese Form der Bewirtschaftung ist sowohl ressourcenschonend, als auch naturgerecht, da wir besonders Bodenbrüter und Säugetiere, wie z.B. Feldlerchen, Feldhasen und Rehkitze schonen. Durch spätere Schnittzeitpunkte im Jahr schonen wir die natürliche Vegetation der entsprechenden Wiesenstandorte und schützen dadurch auch seltnene und konkurrenzschwache Wiesenkräuter.
Das Futter nutzen wir für unsere eigenen Tiere, sowie zum Verkauf. Wir achten darauf, dass keine Giftpfanzen im Futter enthalten sind.
Die Weiden werden von unseren Tieren möglichst nach dem Mob-Grasing-Verfahren beweidet.
Weiterhin betreiben wir etwas Waldwirtschaft auf etwa 19 ha heimischem Wald nach der schonenden Plenterwaldmethode zur Nutzung von Bauholz und Brennholz und versuchen, zukunftsorientiert mit heimischen Laubbäumen, wie Eiche und Buche, wieder aufzuforsten.
Der Gartenbau findet bei uns noch eher im kleineren Rahmen statt; so zu sagen als "erweiterter Eigenbedarf". Wir bauen Garten- und Feldgemüse wie Tomaten, Gurken, Kürbisse, Zucchini, Kartoffeln, Zwiebeln, Erdbeeren und andere Leckerein an. Auch hier arbeiten wir mit intensiver Kompost- und Mulchwirtschaft sowie mehr und mehr nach den Prinzipien der Permakultur. Zusätzlich investieren wir in den Anbau alter Obstbaumsorten. Alle Produkte, die wir produzieren, auch die unserer Tiere, verkaufen wir ab Feld, bzw. ab Hof in Direktvermarktung.